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Der Spielmann

Erst mit 10 Jahren begann ich meine Karriere als Spielmann.
Mein Schwester Monika nahm mich mit zum Spielmannszug „Mauritius“ Fröndenberg, welcher heute schon nicht mehr existiert. Am ersten Probeabend wurde ich von Norbert Böhm überzeugt, dass ich keine Marschbecken, sondern Querflöte spielen wollte. Heute würde ich sagen: „Es war die richtige Entscheidung!“
Hier erlernte ich das Abspielen von Grifftabellen und und das Nachspielen von dem, was die „alten Hasen“ spielen. Noten waren nur ein oder zwei Spieler vorbehalten.

Mein erster Ausbilder:
Norbert Böhm

Jörg Holland-Moritz

Anfang der 80er Jahre veränderte ich mich dahin gehend, dass ich die weite Welt erkunden wollte und heuerte beim Spielmannszug des Bürgervereins Bösperde an. Gleichzeitig war ich dort Kinderschützenkönig. Hier wurden in jedem Jahr die zu greifenden Spielleute zusammen gesammelt und kurz vor Schützenfest eine schlagfertige Truppe geformt. Drei Mal habe ich das mitgemacht.
Dann hatte ich den Sysifusaufbau satt und ging zum Spielmannzug nach Halingen. Dieses war eine reine Männertruppe, welche hauptsächlich aus Feuerwehrleuten und Handballern bestand. Hier nach richtete sich auch die Probestunde. Zwei Jahres spielte ich meine Flöte und nach dem Ausfall der Lyristen versuchte ich mich an der Lyra.
Mitte der Achziger wurde der Spielmannszug des Bürgervereins Bösperde eingestampft. Hier überlegen schon einige ehemaligen Mitglieder in Bösperde einen freien Spielmannzug zu gründen, welcher keinem Schützenverein angegliedert sein sollte. Aufgrund dieser Informationen wurde ich dann zu den Proben des Spielmannzuges Halingen nicht mehr abgeholt.

Etwa zeitgleich rief mich der erste Vorsitzende, Chary Mennigmann vom „Mauritius“ an, ob ich nicht wieder bei ihnen spielen wolle. „Denn gute Flötisten würden sie immer brauchen.“ Das ging natürlich runter wie Öl. Hier wurde mir nun die Möglichkeit geboten, Noten zu lernen und endlich einer der ganz Guten zu werden. Innerhalb von 3 Jahren absolbierte ich die Grundlehrgänge D1, D2 und D3, gefolgt von dem Stimmleiterlehrgang C1 in Altgandersheim. Nun veränderte sich der Vorstand des Vereins und damit auch die Vereinspolitik. Weiterbildung in den Bereichen C2 und C3 wurden mir untersagt. Und die abschließende gemeinsame Konzertreise nach Spanien als Jugendleiter tat das Restliche dazu, unseren Entschluss zu einem neuen Spielmannzug reifen zu lassen. Bereits in Spanien fanden sich eine handvoll Spielleute, welche bei der „Revolte“ mitmachen wollten.

So entstand der Spielmannzug „Spiel voran“ Bösperde. Für die Instrumente des Bürgervereins Bösperde hatten wir zusammengelegt um 2 Lyren, 11 Flöten, 7 kleine Trommeln, 2 große Trommeln, 2 paar Marschbecken und zwei Tambourstöcken günstig einkaufen zu können. Zur Gründungsversammlung kamen bereits 11 potentielle Spielleute. Ich wurde zum Stab- und Schriftführer gewählt. Sofort meldete ich mich zu weiteren Fortbildungen auf der Bundesmusikschule in Alt Gandersheim an, um die Leistungstufen C2 und C3 und damit die Qualifikationen zum Ausbilder und Dirigenten nachzuholen.

Zwischenzeitlich war ich 18 Jahre Vorsitzender des Vereins, aber während der ganzen Zeit auch aktiver Flötist und Ausbilder. 2008 hab ich diese verantwortungsvolle Aufgabe an Frank Rebstock abgegeben und konzentriere mich auf die Aufgabe, welche ich auch besonders gut kann: Ich bin nun Geschäftsführer. Heute ist der Verein eingetragen ins Vereinregister und heißt : Musikfreunde Spiel voran Menden – Hemer e.V. Die Qualifikationen an der BMS in Alt Gandesheim öffneten mit natürlich die Türen in die Auswahlorchester des Volksmusikerbundes NRW e.V. Ich besuchte bereits das erste Bundesmusikfest in Trier mit dem frisch gegründeten Landesspielleutekorps NRW unter der Leitung von Günther Marx. Selbstverständlich probte Spiel voran auch beim Kreisorchester der Märkischen Kreisverbandes mit, welchen die Musikfreunde Spiel voran Menden – Hemer e.V. angeschlossen waren.

Landesspielleutekorps NRW

In den frühen Jahren des Ensemble habe ich auch meine Frau Heidi kennen und lieben gelernt. Alle meine guten Erfahrungen habe ich an meine Familie weiter gegeben, so dass wir dieses Hobby nun alle teilen. Auch heute noch spielen meine drei Töchter, sowie meine Frau bei den Musikfreunden und musizieren gemeinsam an jedem Donnerstag zur Probe und bei diversen Auftritten.

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